Motorradunfall/Anlagenbau
Wer die genaueren Umstände und Einflüsse von Unfall, Behinderung und Anlagenbau - um/für mein Leben erfahren möchte - kann das hier etwas ausführlicher nachlesen.
Ich habe lange darüber nachgedacht ob ich diese Zeilen mit auf meiner Homepage veröffentlichen soll.
Ich bin letztendlich zu dem Entschluss gekommen, dass es ja niemand zu lesen braucht, wenn es ihn nicht interessiert. ;-)
... und deshalb wird sich hoffentlich keiner daran stören!? ;-)
Vielleicht liest es aber doch der Eine, oder Andere und eventuell kann es ja auch ein kleiner Ansporn sein nicht aufzugeben, auch wenn man meint es ginge so gar nicht mehr weiter.
Der Unfall
Am 01.10. 1986 hatte ich (mit 23 Jahren) einen schweren, fremdverschuldeten Motorradunfall, der mein Leben schlagartig veränderte.
Ein älterer Mann (77 Jahre) hat mir damals (als Linksabbieger im Gegenverkehr) die Vorfahrt genommen.
Ja so schnell kann es gehen! Das war eine kerzengerade Strecke und mehrere hundert Meter Sicht.
Ich bin auch nur 80 km/h gefahren, obwohl 100 erlaubt waren.
Es war eine Abzweigung auf freier Strecke.
Der Mann hat schon gestanden - ich hatte sogar Blickkontakt mit ihm - als ich fast auf seiner Höhe war ist er plötzlich abgebogen. Ich konnte praktisch nichts mehr tun, weder bremsen noch ausweichen.
Ich bin dann mit voller Geschwindigkeit (80 km/h) in die Beifahrerseite des Unfallverursachers gefahren und mit der rechten Schulter am Dachholm hängen geblieben. Dadurch (durch
den plötzlichen starken "Ruck") hat es mir die Nervenwurzeln des rechten Armes aus dem Rückenmark gerissen.
Die Schuldfrage
Bei der ersten Gerichtsverhandlung war ich übrigens persönlich nicht anwesend, weil ich noch im Koma lag und zudem noch gar nicht sicher war ob ich das Ganze überhaupt überleben würde.
Bei dieser ersten Verhandlung hat der Unfallverursacher die Alleinschuld bekommen.
Er und sein Anwalt sind dann aber in die Berufung gegangen und haben mit allen Mitteln versucht mir eine Teilschuld anzulasten.
Daraus ist aber nichts geworden, weil sämtliche (von der gegnerischen Partei in Auftrag gegebenen) Gutachten die alleinige Schuld des Autofahrers bestätigten.
Der Mann hat sich übrigens nicht ein einziges mal nach meinem (damals sehr kritischem) Gesundheitszustand erkundigt!
Trotz der eindeutigen Schuldfrage musste ich fast 5 Jahre gegen die gegnerische Versicherung prozessieren, bis ich mal das erste Schmerzensgeld und einen Lohnausgleich bekam!
Allerdings habe ich heute, gesetzliche Rente, Lohnausgleich und Schmerzensgeld zusammen gerechnet, noch nicht annähernd das Einkommen das ich vorher hatte.